Eschenried, November 2022

Auch im Jahr 2022 wurden im Vereinsgebiet mehrere ökologische Maßnahmen zur Sicherung und Entwicklung der Lebensraum- und Artenvielfalt umgesetzt. Der Verein Dachauer Moos e.V. übernahm dabei in Abstimmung und Zusammenarbeit mit verschiedenen kommunalen Partnern organisatorische Aufgaben und meist auch die Finanzierung.

Im Jahr 2021 wurde vom Verein Dachauer Moos e.V. (VDM) ein 300m langer Abschnitt des Kalterbachs im Gemeindegebiet Hebertshausen renaturiert. Auch in den Folgejahren gilt es, die Entwicklung der neu geschaffenen Lebensräume zu steuern. Hierzu wurden im Laufe des Jahres 2022 in den Kalterbach Wurzelstöcke als Strömungslenker eingebaut, um die Wasserführung in den neuen Seitengewässern auch im niederschlagsarmen Sommer zu gewährleisten. Des Weiteren mussten insbesondere in den Uferbereichen und Gewässerrandstreifen Neophyten (z.B. Springkraut), und einwandernde Ackerbeikräuter (z.B. Kratzdistel) entfernt werden. Wo die Vegetationsentwicklung nur zögerlich verläuft, wurde mit heimischem, standortgerechtem Saatgut nachgesät. Im Herbst erfolgte dann der Pflegeschnitt der Uferrandsteifen.

Weiterhin wurden entlang des Kalterbachs und seiner Nebengewässer im Dachauer und Oberschleißheimer Gebiet Libellenfenster (=besonnte, gehölzfreie Gewässeruferabschnitte) nach-entbuscht, gemäht und neu geschaffen, um die Vorkommen stark gefährdeter und vom Aussterben bedrohter Libellenarten zu sichern.

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Durch die abschnittsweise Gehölzentnahme wird der Bachlauf wieder besonnt und es können sich Wasserpflanzen entwickeln.

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An den renaturierten Bachabschnitten stellen sich bei der richtigen Pflege auch gleich die Libellen ein (hier die Prachlibelle).

In Gröbenzell konnte eine verfilzte gemeindeeigene Altgrasfläche gemäht und die vordringenden Brombeeren gemulcht werden. Hierdurch wird der Strukturreichtum der Fläche erhöht und somit die Artenvielfalt gefördert.

Gemeindeeigene Wiesen im Oberschleißheimer Badersfeld zeigen trotz eines optimalen Pflegeregimes einen Rückgang der Artenvielfalt. Zusammen mit dem Bau- und Umweltamt der Gemeinde sowie der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises München wurden Bodenproben gezogen und analysiert. Aufgrund eines starken Mangels an essentiellen Pflanzennährstoffen wurde versuchsweise auf einer Teilfläche eine Mistdüngung veranlasst. Zudem wurde für das kommende Jahr die Übertragung von Mähgut bereits organisiert. Auch wurde ein privater Grundeigentümer im Badersfeld bei der Planung und Anlage einer Streuobstwiese sowie weiteren Biotoptypen fachlich unterstützt.