Staatsminister Glauber würdigt das Engagement des Vereins für das europäische Naturerbe, Juli 2019
Wie Landrat Löwl seiner Rede vorweg stellte: Wenn Minister ins Moos kommen, ist schönes Wetter im Landkreis! Das freute nicht nur Herrn Staatsminister Glauber, Regierungsvizepräsident Walter Jonas, die Vorsitzende des Umweltausschusses des Bayerischen Landtags Rosi Steinberger und weitere Abgeordnete, sondern auch eine Gruppe Grundschüler, die am Moosgraben in Karlsfeld das vielfältige Wasserleben entdeckten.
Anlass für diese Fahrt war die von der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) und der Regierung von Oberbayern organisierte Fahrt „Politik und Praxis - Natura 2000 bietet Chancen“ ins Münchner Umland.
Von li nach re: Hans Friedel, MdL - Rosi Steinberger, MdL – Thorsten Glauber, bayerischer Umweltminister - Peter Felbermeier, Bürgermeister Gemeinde Haimhausen und 1. Vorsitzender Verein Dachauer Moos e. V. – Stefan Handl, 2. Bürgermeister Gemeinde Karlsfeld - Walter Demel, BN - Luise Ksionzek, BN – Stefan Löwl, Landrat Landkreis Dachau – Heike Kainz, Stadträtin München – Robert Rossa, Geschäftsführer Verein Dachauer Moos e. V. (Foto: Lisa Mitterbuchner, ANL)
Mit den „Gräben und Niedermoorresten im Dachauer Moos“ sowie dem „Ampertal“ wartet der Landkreis Dachau gleich mit zwei FFH-Gebieten im europäischen Natura 2000-Schutzgebietsnetzwerk auf. Doch die Artenvielfalt und die Lebensräume der FFH-Gebiete erhalten sich nicht von selbst. Hierzu braucht es Partner und Paten, die als Kümmerer Landschaftspflege- und Artenhilfsmaßnahmen organisieren und umsetzen. Herr Thorsten Glauber, bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz verlieh Herrn Walter Demel und Frau Luise Ksionzek, zwei ehrenamtlichen BN-Mitgliedern, eine Urkunde zur Natura 2000-Patenschaft. Ganz besonders würdigte der Umweltminister die Leistungen des Vereins Dachauer Moos bei Gewässerrenaturierungen an den verschiedenen Bächen und bei der Neuschaffung moortypischer Lebensräume.
Herr Staatsminister Glauber würdigt den 1. Vorsitzenden des Vereins Dachauer Moos e.V. mit der Natura 2000-Urkunde
Er überreichte dem 1. Vorsitzenden des Vereins Dachauer Moos e.V. Peter Felbermeier die Urkunde zur Natura 2000-Partnerschaft. Bürgermeister Felbermeier sieht den interkommunalen Verein als perfekten Partner für das FFH-Gebiet, das sich durch 2 Landkreise mit 4 Gemeinden, die Große Kreisstadt Dachau sowie die Landeshauptstadt München zieht. Der Verein werde sich auch nach Abschluss des BayernNetzNatur-Projektes „Neues Leben im Dachauer Moos“ beim Erhalt der Artenvielfalt im FFH-Gebiet engagieren, sowie Landwirte und Grundeigentümer beraten.
Anschließend zeigte der 2. Bürgermeister von Karlsfeld Stefan Handl dem Minister noch die Ausgleichsflächen und Gewässerrenaturierungen für die Helm-Azurjungfer am Moosgraben.
Der 2. Bürgermeister von Karlsfeld Stefan Handl überreicht dem Umweltminister das Schwarzhölzl-Buch von Josef Koller
Was sich so alles in einem naturnahen Bach tummelt, präsentierten begeisterte Erdweger Grundschüler dem Minister, den Abgeordneten und dem Landrat.
Der Geschäftsführer des Vereins Dachauer Moos e.V. Robert Rossa im Fachgespräch mit Landrat Löwl und Staatsminister Glauber
Ganz nebenbei gab´s für die Kinder im Moosgraben viel zu entdecken und zu lernen
Umweltminister Glauber begutachtet die Funde der Schüler
Anschließend fuhr der Tross weiter ins Hebertshauser Moos, wo die Landwirte Humplmaier und Böswirth bereits vor vielen Jahren Randstreifen und Vertragsnaturschutzflächen zum Schutz der Gräben des FFH-Gebietes angelegt haben. Es entstand eine sachliche Diskussion über die Vorteile der Randstreifen für Gewässerorganismen und die Landwirtschaft, aber auch über die zum Teil praxisferne Ausgestaltung der Agrarumweltprogramme.
Landwirt Stefan Humplmaier erklärt Herrn Eberherr von der Regierung und Herrn Stein vom Umweltministerium die Wirkung der Ackerrandstreifen auf das FFH-Gebiet
(Foto: Lisa Mitterbuchner, ANL)
Als besonders positives Beispiel für das Zusammenspiel von Vertragsnaturschutz und Ökokontoflächen hob Frau Sybille Hein von der UNB das Ampertal bei Haimhausen und die Rolle der Gemeinde hervor. Zur Verabschiedung der Delegation landete wie bestellt eine blaufunkelnde Helm-Azurjungfer vor deren Füßen.
(Foto: Lisa Mitterbuchner, ANL)