Bergkirchen und Hebertshausen, April 2022

Auch Insekten brauchen ein Zuhause! Aber oft finden Wildbienen & Co. keinen geeigneten Wohnraum für Ihre Kinderstube. Zum Glück gibt es die Schüler:innen der Grund- und Mittelschulen Bergkirchen und Hebertshausen: Sie helfen den kleinen Brummern beim Nisten!


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Die Schüler:innen der Grund- und Mittelschule Bergkirchen präsentieren stolz ihre Nisthilfen. Von rechts nach links: Daniel Müller (Gemeindebauhof), Robert Rossa und Birgit Rasenberger (Verein Dachauer Moos e.V., sitzend), Bürgermeister Robert Axtner, Lehrerin Kornelia Kuhn (sitzend) (Bildnachweis: Verein Dachauer Moos e.V.)

So macht Schule Spaß: Werkeln, etwas über Wildbienen lernen und zugleich noch einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt leisten. Fleißig wurde von den Schüler:innen Schilf und Bambus zugeschnitten, unterschiedlich große Löcher in Holzblöcke gebohrt und sogenannte „Bienensteine“ aus Ton hergestellt. Diese „Kinderzimmer“ wurden anschließend in von den Gemeindebauhöfen gefertigten Holzrahmen (Bergkirchen) und Palettenstapel (Hebertshausen) gestellt bzw. eingebaut.

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links: Schülerinnen aus Hebertshausen beim Werkeln
rechts: In Hebertshausen präsentieren die Schüler:innen ihre fertigen Palettenstapel.

Angeleitet wurden die Kinder und Jugendlichen in Bergkirchen von der Naturpädagogin und Wildbienenkennerin Anke Simon und in Hebertshausen gab es Expertentipps vom Wildbienenspezialisten Dr. Dubitzky. Finanziert wurde die Aktion vom Verein Dachauer Moos e.V..

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links: Die Hahnenfuß-Scherenbiene ist ein häufiger Gast an den Nisthilfen. Wie ihr Name schon verrät, sammelt sie ihren Pollen an Hahnenfußgewächsen, den „Butterblumen“ (Bildnachweis: Entomologie/Botanik, ETH Zürich / Fotograf: Albert Krebs)
rechts: Margarite an der Maisach mit Wildbiene (Bildnachweis: Verein Dachauer Moos e.V.)

Eigentlich ist die Bezeichnung „Insektenhotel“ irreführend. Es handelt sich eher um „Kinderzimmer für den Wildbienen-Nachwuchs“. Denn im Gegensatz zur Honigbiene bilden die allermeisten Wildbienen keine Staaten mit einer Königin, sondern jedes einzelne Weibchen legt Brutzellen an. Diese solitär lebenden Bienen, auch Einsiedlerbienen genannt, sind somit ausgesprochene Einzelgänger.

Die Wildbienen sind beim Nestbau sehr wählerisch und hoch spezialisiert. Manche Arten benutzen bestehende Hohlräume und Gänge, die an ihre Größe angepasst sind. Andere nagen ihre Gänge selbst in morsches Holz oder in markhaltige Pflanzenstängel. Der größte Teil der Wildbienen nistet jedoch im Erdboden. Schon ein alter, aufgelassener Sandkasten im Garten kann vielen Wildbienenarten als Nisthilfe dienen.

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links: Nisthilfe an der Maisach (Bildnachweis: Verein Dachauer Moos e.V.)
rechts: Die ersten Nisthöhlen sind schon besiedelt … Hier wurden sie mit einem Gemisch aus Sand und Lehm von einer Wollbiene verschlossen, um die Brut zu schützen. (Bildnachweis: Verein Dachauer Moos e.V.


Wichtig ist auch der richtige Aufstellungsort der Nisthilfen. Sonnig muss er sein und natürlich dürfen nahegelegene Nektar- und Pollenpflanzen der oft sehr wählerischen Wildbienen nicht fehlen. Sicher werden Sie bei Ihren Spaziergängen die Nisthilfen entdecken. Dort können sie auf Tafeln auch ein bisserl was über Wildbienen erfahren.

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Infotafel an der Nisthilfe in Hebertshausen