Eschenried, September 2018
Vor dem Kulturhaus in Eschenried, Sitz des Vereins Dachauer Moos e.V., wurde auf einer bestehenden Wiese eine über 100 m² große Blühfläche für Insekten angelegt. Die bislang mehrfach im Jahr gemähte Wiese weist bereits eine magere, aber artenarme Vegetation auf. Sie ist deshalb besonders für die Neuansaat einer artenreichen Blühfläche geeignet.
Um Erfahrungen mit den vielen unterschiedlichen, auf dem Markt befindlichen Blühmischungen zu sammeln wurden zwei verschiedene Produkte gewählt.
Auswahlkriterien waren die heimische und regionale Herkunft – sogenanntes autochthones Saatgut – sowie eine standortgerechte Zusammensetzung. Denn auf einem moorigen, wenn auch trockenen Boden im Dachauer Moos sind andere Kräuter und Gräser vergesellschaftet als beispielsweise auf den lehmigen Böden im Dachauer Hügelland. Die regionale Herkunft ist dabei wichtig, weil selbst Pflanzen der gleichen Art, die in Norddeutschland angezogen werden, mit z.B. dem hiesigen Klima nicht zurechtkommen.
Die Wahl fiel auf die Saatgutmischungen von Johann Krimmer – Samen und Pflanzen für naturnahes Grün aus Pulling. Herr Krimmer hat bereits im Dachauer Moos und im gesamten Naturraum erfolgreich Blühflächen, z.B. für das Ökokonto, angelegt.
In der angesäten „Bienenweide mit 75% Kräuteranteil“ finden sich 50 verschiedene Kräuterarten, darunter wichtige heimische Nektarpflanzen wie der auffällige Natternkopf, der unscheinbare Buchweizen sowie verschiedene Kleearten. In der Mischung „öffentliches Grün humoser Boden“ wird dagegen mehr Wert auf den Standort gelegt, was insbesondere für unsere Wildbienen und Schmetterlingen wichtig ist. Echtes Labkraut, Hornklee und der Sauerampfer sind, neben 30 weiteren Kräutern und 5 verschiedenen Gräsern, Bestandteile der Ansaatmischung.
Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Ansaaten entwickeln. Kritisch ist die niederschlagsarme Witterung in diesem Jahr, sodass wahrscheinlich zwischenzeitlich gewässert werden muss. Sollten sich die Ansaaten nicht wie gewünscht entwickeln, wird im kommenden Frühjahr nachgesät. Anschließend muss die Fläche noch mehrfach gemäht werden, um unerwünschte Arten zu unterdrücken. In den Folgejahren wird maximal zweimal pro Jahr gemäht und das Mähgut anschließend abgefahren.
Wir danken Herrn Bürgermeister Landmann, der unbürokratisch die Gelder für die Ansaatmischungen zur Verfügung stellte und natürlich dem gemeindlichen Bauhof. Der Bauhofleiter Julian Felbermeier und seine Mitarbeiter fanden trotz der vielen anderen Aufgaben die Zeit, die notwendigen Arbeitsgänge durchzuführen.
Umbruch der Wiese mit der Kreiselegge
Die Ansaat erfolgt mit der Hand.
Anwalzen und auf Regen hoffen